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Soziale Fitness: 85 Jahre Forschung bringen Klarheit über Beziehungen

By Eric
August 9, 2024
8 min read

In dieser Episode geht es auch um Fitness, aber diesmal nicht um die körperliche, sondern um die soziale Fitness. Welchen Wert soziale Beziehungen für unsere Lebensqualität haben, habe ich schon im Buch "7 Key Facts" (Uebereuter Verlag) dokumentiert. Neben körperlichen Faktoren wie Kraft, Ausdauer, Koordination, sowie Ernährung, Regeneration und mentale Stärke sind soziale Beziehungen ein Grundstein für unsere Gesundheit und Lebensglück.

Unter Sozialer Fitness verstehen wir bestehende zwischenmenschliche Beziehungen zu entwickeln und neue zu knüpfen. Denn eines ist klar: Kümmern wir uns nicht um unsere sozialen Beziehungen, dann verkümmern sie wie Muskeln, die nicht gebraucht werden. Du gehst ja auch nicht nach dem Fitnessstudio nach Hause und sagst: „Gut. Ich bin fertig. Das muss ich nie wieder machen.“ Dasselbe gilt für Beziehungen.


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In dieser Episode erfährst du:

  • Was uns uns lange leben lässt und wie wir Lebensglück finden.
  • Wie sich starke Beziehungen auf unsere Gesundheit im Alter auswirken.
  • Warum beruflicher Erfolg zu wenig ist, um langfristig das eigene Lebensglück zu finden.
  • Weshalb Einsamkeit und Isolation Stressfaktoren sind, die völlig unterschätzt werden.
  • Die 7 Grundbedürfnisse von Beziehungen und wie du diese weiterentwickelst.

Die Havard Study of Adult Development

Die Harvard-Studie über die Entwicklung von Erwachsenen ist wahrscheinlich die umfassendste je durchgeführte Studie, da sie die Teilnehmer über ihr gesamtes Erwachsenenleben hinweg begleitet. Die Erhebung der Daten wurde 1938 in Boston begonnen und hat bereits 3 Generationen erfasst: Großeltern, Eltern und ihre Kinder, die heute als „Babyboomer“ bezeichnet werden. Während der 85 Jahre dauernden Längsschnittstudie wurden mehr als 2.000 Personen analysiert. Zur Website der Studie gehts hier...

Im Januar veröffentlichte Dr. Robert Waldinger, der derzeitige Leiter dieser Studie, das Buch „The Good Life: Lessons From the World's Longest Scientific Study of Happiness“, das er gemeinsam mit dem stellvertretenden Leiter der Studie, Dr. Marc Schulz, verfasst hat.

Durch die Beobachtung dieser großen Personengruppe über mehr als 8 Jahrzehnte hinweg hat die Studie die Faktoren aufgedeckt, die am stärksten mit Wohlbefinden und Lebensglück korrelieren. 


Das Studiendesign

Zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung wurden die Männer vollständig körperlich untersucht, typisiert und zu Hause befragt, was einen ungewöhnlich vollständigen medizinische Datensatz ergab.

Untersucht wurden zwei verschiedene Gruppen. Eine davon waren Studenten im zweiten Studienjahr am Harvard College. 19-Jährige, die von ihren Professoren als anständige, aufrechte junge Männer beurteilt wurden, alles weiße Männer aus Harvard. Der Studienleiter Dr. Waldinger dazu: Es ist die politisch unkorrekteste Stichprobe, die wir je hatten, aber 1938 ging es nicht anders.

Die andere Gruppe waren Arbeiterfamilien aus der Innenstadt von Boston. Bei dieser Gruppe wollte man wissen, warum es einigen Kindern aus benachteiligten und problematischen Familien gelang, sich auch im Erwachsenenalter gut zu entwickeln und Lebensglück zu generieren.

Sowohl in der Harvard- als auch in der Boston-City-Kohorte wurden körperliche und geistige Gesundheitstests durchgeführt:

1. Alle zwei Jahre füllten beide Gruppen Fragebögen aus, in denen sie über ihre körperliche und geistige Gesundheit, die Qualität ihrer Ehe, ihre Karriere oder ihren Ruhestand und viele andere Aspekte ihres Lebens befragt wurden.

2. Im Intervall von fünf Jahren wurden Gesundheitsinformationen von den Männern und ihren Ärzten eingeholt, um ihre körperliche Gesundheit zu beurteilen.

3. Viele der Männer aus beiden Gruppen wurden alle 5-10 Jahre befragt, um ausführlichere Informationen über ihre Beziehungen, ihre berufliche Laufbahn und ihr Lebensglück im Alter zu erhalten.

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Was gute Beziehungen bringen

Die glücklichsten Studienteilnehmer hatten in den 85 Jahren ihrer Teilnahme zwei wichtige Faktoren gemeinsam: 1. Sie kümmerten sich aktiv um ihre Gesundheit und 2. Sie bauten liebevolle Beziehungen zu anderen auf.

Es ist offensichtlich, dass eine gute Gesundheit für ein gutes Leben unerlässlich ist. Die Wissenschaftler stellten jedoch zu ihrer Überraschung fest, dass gute Beziehungen die wichtigste Stellschraube für Gesundheit und Lebensglück im Alter sind. Andere Autoren haben dieses Ergebnis bestätigt; und die Forschung hat versucht, die physiologischen Mechanismen zu analysieren, die mit diesem positiven Effekt assoziiert werden.

Beruflicher Erfolg hingegen ist kein Garant für Lebensglück, auch wenn er durchaus erfreulich ist. Die Studie ergab, dass die glücklichsten Menschen Wert auf Beziehungen legten und diese pflegten. Workaholics, die ihren Beziehungen wenig Aufmerksamkeit schenkten, gehörten zu den traurigsten Menschen in dieser Studie. Sie bedauerten im Alter, dass sie so wenig Zeit in ihre Beziehungen investierten und waren isolierter, unglücklicher und hatten öfters schwere Krankheiten.

Jene Menschen, die die herzlichsten Beziehungen zu ihren Freunden pflegten, blieben im Alter am gesündesten und sie lebten länger als ihre unglücklicheren Kollegen.

Die Forscher glaubten ihren eigenen Daten zunächst nicht. Es ist naheliegend, dass man glücklicher ist, wenn man gute Beziehungen hat. Aber wie können gute Beziehungen vorhersagen, dass man weniger wahrscheinlich ein krankes Herz-Kreislauf-System bekommt oder an Typ-2-Diabetes oder Krebs erkrankt?

Das Bildungsniveau und das Wissen über eine gesundheitsfördernde Lebensweise, das bei Besserverdienenden tendenziell höher ist, waren ebenfalls wichtige Faktoren für einen gesunden Lebensstil und für einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung.

Warum Einsamkeit ein Stressfaktor ist

Die Forscher der Studie glauben, dass gute Beziehungen unsere Gesundheit schützen, indem sie uns helfen, mit Stress besser umzugehen. Stress ist den ganzen Tag über vorhanden, sowohl in der Arbeit als auch im Privatleben.

Jeden Tag gibt es aufregende Situationen und der Körper reagiert darauf: Der Herzschlag beschleunigt sich, der Blutdruck steigt, das Problem erfordert den ganzen Fokus und der Körper schaltet in den Kampf-oder-Flucht-Modus. So kann er mit Bedrohungen besser umgehen.

Wenn der Stressor jedoch wieder weniger wird, sollte der Körper wieder ins Gleichgewicht kommen, in den Normalzustand. Wenn über das Geschehene gesprochen wird, ist es fast spürbar, wie der Stress nachlässt und Stresshormone wieder abgebaut werden, so die Forscher.

Hast du keine Freunde, mit denen du über die unvermeidlichen Belastungen des Alltags sprechen kannst, bleibt der Körper in einem leichten Kampf-oder-Flucht-Modus, mit einer höheren Konzentrationen zirkulierender Stresshormone und höheren Entzündungswerten. Es ist belegt, dass diese Hormone über lange Zeit viele verschiedene Körpersysteme schwächen und schädigen.

6 Grundbedürfnisse von Beziehungen

Und so kannst du soziale Fitness aufbauen: Als Erstes solltest du dir einen Überblick darüber verschaffen, wo du in deinem sozialen Umfeld stehst: Was bekommst du aus verschiedenen Beziehungen? Aus verschiedenen Beziehungen bekommst du nämlich unterschiedliches. Manche Beziehungen machen uns Spaß. Manche Beziehungen sind vertrauter und ernsthafter. Manche Beziehungen bestehen nur aus nachbarlicher Hifsbereitschaft.

In unserem Beziehungsleben gibt es sieben Grundbedürfnisse der Unterstützung. Überprüfe jede einzelne, ob du genug davon hast oder ob du gern mehr davon hättest. Und gibt es eine Möglichkeit, einige Beziehungen, die du bereits hast, zu stärken oder neue Verbindungen zu knüpfen?

  1. Sicherheit: Wen würdest du anrufen, wenn du mitten in der Nacht verängstigt aufwachst? An wen würdest du dich in einem Moment der Krise wenden?
  2. Lernen und Wachstum: Wer ermutigt dich, Neues auszuprobieren, Risiken einzugehen und deine Lebensziele zu verfolgen?
  3. Emotionale Nähe und Vertrauen: Wer weiß fast alles über dich? Wen könnest du anrufen, wenn es dir schlecht geht?
  4. Identitätsbestätigung und gemeinsame Erfahrungen: Gibt es jemanden in deinem Leben, der viele Erfahrungen mit dir geteilt hat und der dir hilft, dein Selbstbewusstsein zu stärken?
  5. Romantische Intimität: Bist du mit dem Ausmaß an romantischer Intimität in deinem Leben zufrieden?
  6. Hilfe (sowohl informativ als auch praktisch): An wen wendest du dich, wenn du Fachwissen oder Hilfe bei der Lösung eines praktischen Problems benötigst, z. B. beim Pflanzen eines Baums oder beim Reparieren der WLAN-Verbindung?
  7. Spaß und Entspannung: Wer bringt dich zum Lachen? Wen rufst du an, um einen Film anzusehen oder auf eine Party zu gehen? 
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