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3 Fakten, wie du dein Leben durch Ernährung verlängerst!

By Eric
März 1, 2019
6 min read

Was sich die meisten Menschen für ihre Zukunft wünschen ist: möglichst gesund zu altern und das Leben weitgehend ohne Einschränkungen bis zum Ende genießen zu können.

Die medizinische Forschung ist seit vielen Jahren bemüht, die gesundheitsfördernden und lebensverlängernden Mechanismen auf die Spur zu kommen. Dabei gelang es vor rund zehn Jahren einem Forscherteam rund um den Grazer Molekularbiologen Frank Madeo eine Studie zu publizieren, die für weltweites Aufsehen sorgte und zahlreiche Folgestudien auslöste.

Das Forscherteam teilte Ratten in zwei Gruppen. Die Experimentalgruppe durfte eine gewisse Anzahl von Käsestücken nur in der Nacht, in einem Zeitraum von 12 Stunden, essen. Die Ratten sind nämlich nachtaktiv! Die restlichen 12 Stunden wurde gefastet.

Die Vergleichsgruppe aß dieselbe Anzahl an Käse über den ganzen verteilt. Nach mehreren Wochen hatten die Ratten in der Vergleichsgruppe einen hohen Körperfettanteil und darüber hinaus auch eine Fettleber. Die Ratten in der Experimentalgruppe ist schlank geblieben, obwohl sie dieselbe Menge an Käse gefuttert haben. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen bestand nur im Zeitfenster der Nahrungsaufnahme.

Die Studie belegt, dass eine Nahrungsaufnahme über eien befristete Zeit weniger Fettzellen bildet.

 

Fakt 1: Intermittierendes Fasten zur Zellreinigung

Was das Rattenexperiment gezeigt hat, ist die Tatsache, dass das Zeitfenster für die Nahrungsaufnahme eine Rolle spielt. Viel wichtiger ist eigentlich die Zeit, in der KEINE Nahrungsaufnahme stattfindet. Warum sind diese Fasten-Stunden so entscheidend?

Werfen wir zuerst einen Blick auf die Evolution. Mehrere Tausende Jahre vor der Entstehung der modernen Zivilisation waren Menschen einer ständigen Notsituation ausgesetzt. Die Nahrungsquellen waren knapp und die nährstoffreichen Lebensmittel selten zu finden. In diesen Zeiten der Jäger und Sammler, war das Überleben der Menschen abhängig von der Fähigkeit die Hunger-Phasen möglichst unbeschadet zu überleben. Die biologischen Prozesse dahinter waren schon lange in der Natur etabliert, da jedes natürliche Lebewesen mit einer ähnlichen Situation konfrontiert war. Diese Vorgänge basieren auf der Wiederverwertung der nicht mehr benötigten Moleküle für die Energieherstellung, eine Art des biologischen Recyclings, die sogenannte „Autophagie„. Auch die Menschen haben es diesen Überlebensmechanismen zu verdanken, dass wir uns als eine dominante Art etablieren konnten und viele Tausende Jahre nach der Entstehung unserer Spezies eine wichtige Rolle in der Natur spielen. 

Wie setzte
ich das intermittierende Fasten um?

1. Dazu gibt es mehrere Zugänge, wie zum Beispiel einen Tag fasten und einen Tag essen. Dazu ist anzumerken, dass nach einer Fastenzeit von ca. 18 Stunden der Körper damit beginnt, wichtige Steuerungsprozesse herunterzufahren, wie zum Beispiel die Regulation des Blut- Wasserhaushaltes, die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, die Leberfunktion und mentale Fähigkeiten. Mit anderen Worten: Wir benutzen unseren Sportwagen-Körper dann wie eine alte Klapperkiste und verzichten so auf Energie und Leistungsfähigkeit. Für Fastenperioden über 18 Stunden ist also dringend abzuraten. (Froböse, 2017)

2. Die wohl gesündeste und alltagstauglichste Möglichkeit ist die 16:8 Methode. Diese besagt, dass du nur im Zeitraum von 8 Stunden deine Nahrung aufnimmst. Die anderen 16 Stunden wird gefastet. Natürlich kannst du in dieser Zeit Wasser, Tee oder schwarzen Kaffee trinken. Die meisten Menschen lassen dann meist ein Essen, das Frühstück oder das Abendessen, aus. Mir persönlich fällt es leichter, das Frühstück wegzulassen. Wenn ich dann gegen Mittag die erste Mahlzeit zu mir nehme, endet mein Fenster zur Nahrungsaufnahme um 20 Uhr.

Was ist die Autophagie?

Die Zellen von Organismen, die beim Fasten einen Nahrungsmangel spüren, beginnen alles zu verdauen, um Energie zu gewinnen. Es bildet sich in der Zelle eine Art Müllsack um herumliegenden Zellschrott. Dieser verschmelzt dann mit dem Magen der Zelle und der Zellschrott wird abgebaut, um der Zelle wieder als Energie zur Verfügung gestellt zu werden. Dadurch werden schädliche Zellbestandteile, die im Alter Entzündungen auslösen können, abgebaut und in Grenzen gehalten.
Das gilt vor allem für geschädigte Proteine und Zellbestandteile, die Sauerstoffradikale produzieren und somit die DNA der Zellen schädigen. Das Auslösen der Autophagie in Tierexperimenten bewirkt sowohl Schutz gegen Demenz und Krebs und wirkt lebensverlängernd.

Fakt 2: Spermidin schaltet die Autophagie an!

Wenn du mit der Nahrung viel Spermidin zu dir nimmst, verlängerst du damit möglicherweise deine gesunde Lebenszeit. Die vermehrte Aufnahme von Spermidin signalisiert der Zelle, den Selbstreinigungsprozess zu starten und schützt damit vor Ablagerungen und vorzeitiger Alterung. Eine Studie der Universität Innsbruck mit über 800 TeilnehmerInnen über 20 Jahre zeigte, dass jene Gruppe, die mindestens 80 Mikromol Spermidin pro Tag über die Ernährung zugeführt haben, ein deutlich geringeres Sterberisiko aufwiesen als die Vergleichsgruppe. Der Überlebensvorteil von spermidinreicher im Vergleich zu spermidinarmer Ernährung beträgt in dieser Studie rund fünf Jahre!

Der
Gehalt von Spermidin, das in hoher Konzentration in Samenflüssigkeit sowie in
anderen Körperzellen vorkommt, nimmt im Alterungsprozess ab. Allerdings kannst
du mit spermidinreichen Lebensmitteln diesem Mangel entgegenwirken. Gute
Produkte dafür sind: Sojabohnen, Zitrusfrüchte, grüner Pfeffer, Erbsen,
Vollkornprodukte, Äpfel, Salat, Champignons, Nüsse, Kartoffeln oder gereifter
Käse.

Fakt 3: Neue Entdeckung: DMC löst auch Autophagie aus!

Die
neueste Entdeckung der Grazer Forschergruppe ist das die Substanz
Dimethoxychalcone (DMC), die ebenfalls Autophagie auslöst. DMC gehört zur
Gruppe der Flavonoide. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die unserem Obst und
Gemüse die satten bunten Farben geben und außerdem vor schädlichen Umwelteinflüssen
schützen. Ein besonders hoher Anteil an Flavonoiden ist in rotem Obst und
Gemüse zu finden, wie rote Paprika, rote Trauben, Äpfel, Rotkohl, Cranberries
und rote Beete. Aber auch in Kaffee und dunkler Schokolade.

Bei
Flavonoiden handelt es sich um sogenannte Antioxidantien. Diese
sind in der Lage, freie Radikale unschädlich zu machen. Dadurch wird ihnen auch
eine krebsvorbeugende Wirkung nachgesagt. Zusätzlich haben Flavonoide einen positiven
Einfluss auf die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine antibakterielle
Wirkung.

Checkbox:

Autophagie ist ein Selbstreinigungsprozess von schädlichen Zellbestandteilen, die im Körper herumschwirren.

Intermittierendes Fasten oder periodisches Fasten ist der Verzicht auf Nahrungsmittel über eine gewisse Zeit, z.B. 16 Stunden. Die Nahrungsaufnahme findet in diesem Beispiel über 8 Stunden statt.

Spermidin schaltet die Autophagie an und kann mit Lebensmitteln wie Sojabohnen, Zitrusfrüchten, grüner Pfeffer, Erbsen, Vollkornprodukten, Äpfeln und Salat unterstützt werden.

Nach neuesten Erkenntnissen löst auch die Substanz DMC die Autophagie aus. Diese findet man in flavonoidhaltigen Lebensmitteln wie in rotem Obst und Gemüse.

Quellen:

1. Spermidine in health and disease. Madeo F, Eisenberg T, Pietrocola F, Kroemer G. Science. 2018 Jan 26;359(6374).

2. Cardioprotection and lifespan extension by the natural polyamine spermidine.  Eisenberg T. et al., Nat Med. 2016 Dec;22(12):1428-1438, Epub 2016 Nov 14.

3. Froböse, Ingo (2017): Strongfood – Wer Muskeln will, muss richtig essen. München: BJVV Verlag.

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