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So geht Freeriden: 7 hilfreiche Tipps für mehr Spaß im Powder

By Eric
Januar 24, 2022
7 min read

Seit etwa zwei Jahren bevorzugen viele Wintersportler:innen die Einsamkeit auf den Bergen und kehren überfüllten Skigebieten den Rücken zu. So hat sich das Thema Freeriden zum derzeit wohl größten Trend im Wintersport etabliert.

Aber was ist eigentlich Freeriden? Als Freeriden bezeichnet man das Ski- oder Snowboardfahren im freien Gelände abseits präparierter Pisten, Liftrassen und nerviger Touristen. Im Idealfall signierst du nach einem ergiebigen Schneefall einen Powderhang mit deinen individuellen Signature-Lines.

Wenn ein Lift in der Nähe ist und dein Hang leicht erreichbar ist, werden deine Lines allerdings nicht lange halten. Denn zu groß ist derzeit der Drang bei den Skifahrer:innen, bei guten Bedingungen ihre Runs ins freie Gelände zu verlegen. Dann folgt Spur auf Spur und schon nach einem Halbtag hat sich oft ein traumhafter Freeride - Hang in ein Rodeo aus Buckeln verwandelt.

Viel schöner ist es dagegen einen einsamen Run zu erobern, fernab von jedem Druck. Das bedeutet aber, dass du einige Höhenmeter nach oben selbst zurücklegen musst. In diesem Artikel erfährst du 7 wichtige Fakten, die du beim Freeriden unbedingt beachten musst. Ist Freeriden nichts für dich? Diese Podcast-Episode hilft dir deinen Wintersport zu finden: Wintersport: Die 5 Top-Trends für dein Outdoor-Workout!


In dieser Episode erfährst du:

  • Wie du den richtigen Hang für dich wählst.
  • Warum beim Freeriden die Geschwindigkeit dein Freund ist.
  • Welche Bewegungen dir Stabilität geben und ein leichtes Drehen ermöglichen.
  • Wie dir das moderne Freeride-Material hilft, eine schulterbreite Skistellung zu fahren.
  • Was der Rebound-Effekt ist und wie du ihn nützen kannst.
  • Warum deine Stöcke mehr sind als eine Anschubhilfe beim Lift.
  • Welche Sicherheitsmaßnahmen du beim Freeriden beachten musst.


Shownotes:

7 Tipps für mehr Spaß im Powder

1. Freeriden - Wähle deine Hänge achtsam

Bevor du loslegen kannst, ist es oft nötig ein wenig Vorarbeit zu leisten, um auf einen geeigneten Ausgangspunkt zu gehen. Oft ist es möglich, direkt aus der Bergstation eines Lifts in einen schönen Hang zu queren. Es kann aber auch sein, dass du die Skier oder das Board abschnallen und ein wenig aufsteigen musst. Das hat den Vorteil, dass andere diese Strapazen meiden und diese Hänge meist noch unverspurter sind. Wenn du das Gebiet noch nicht kennst, ist es am besten, du schließt dich anderen an, die sich bereits auskennen. Achte auch unbedingt darauf, dass es am Ende des Hanges eine Exit-Möglichkeit zurück zur Talstation gibt. Beim Freeriden nimmst du am besten eine Freundin oder einen Freund mit, alleine macht es weniger Spaß und ist auch zu gefährlich. Außerdem solltest du nur bei guter Sicht und stabilem Wetter starten.

2. Geschwindigkeit ist dein Freund!

Wenn du deinen Ausgangspunkt erreicht hast, solltest du schon wissen, wie du deinen Run anlegst, damit du wieder zur Talstation zurückkommst. Ist der Schnee wirklich tief, dann fahr solange gerade an, bis du genug Geschwindigkeit hast, dass dein Board oder deine Skier nach oben aufschwimmen. Dann beginnst du in langen Radien mit entsprechend Sicherheitsabstand zu Bäumen und Felsen deine Schwünge zu ziehen. Je schneller die Fahrt, desto mehr schwimmen die Ski im Tiefschnee auf. Es entsteht ein Gefühl der Schwerelosigkeit.

Wählst du die Radien zu kurz, wirst du nicht die entsprechende Geschwindigkeit erreichen. Die Skier bleiben dann tiefer im Schnee und das Drehen fällt schwerer. Einzige Ausnahme ist in steilen Gelände. Hier kannst du natürlich auch kürzere Schwünge fahren.

3. Steh zentral am Ski und beuge deine Hüfte!

Beim Freeriden ist es wichtig, dass du zentral am Ski stehst. Der Körperschwerpunkt liegt genau über der Bindung und die Skier sind gleichmäßig über die gesamte Fußsohle belastet. Eine Vor- oder eine Rücklage beeinflussen dein Gleichgewicht negativ, sodass jeder Schwung mit viel Kraft und nur verkrampft möglich ist. Wenn du richtig ausbalanciert am Ski stehst, fühlt sich jeder Schwung völlig schwerelos, wie in Watte, an.

Breite Skier verleiten dazu, den ganzen Körper in die Kurve kippen zu lassen, ähnlich wie beim Motorradfahren. Bei langen Radien funktioniert das auch einigermaßen. Bei kurzen schnellen Richtungsänderungen braucht es allerdings einen Ausgleich durch den Oberkörper. Richte deinen Oberkörper etwas auf durch Beugen in der Hüfte, das gibt Stabilität und erlaubt ein schnelleres Drehen der Ski. Auf der Piste funktioniert das übrigens gleich. Schau dir mal Aufnahmen von Slalomläufern an, wenn sie mitten im Schwung sind.

4. Belaste beide Skier gleich!

Vom Pistenskifahren bist du es gewohnt, den Außenski stärker zu belasten als den Innenski. Beim Freeriden sollte der Druck aber auf beide Skier gleich verteilt sein. Der Grund ist klar: Nur bei gleichmäßiger Belastung hast du maximalen Auftrieb im lockern Tiefschnee. Außerdem kann ein Ski leichter verschneiden, wenn er stärker belastet wird.

Führe deine Skier beim Freeriden etwa schulterbreit. Die breiten Schaufeln der Freeride - Skier garantieren dir genug Auftrieb im Powder. Früher wurden die Skier eng gefahren, um das unangenehme Wegsinken der schmalen Ski zu verhindern. Mit dem tollen Material ist das heute aber nicht mehr notwendig, eine schulterbreite Stellung ist daher ideal.

Manchmal sieht man noch vereinzelt Veteranen, die ihre Beine zusammendrücken, als gäbe es kein Morgen mehr. Das ist aber auch auf der Piste nicht zweckdienlich: Mit einer schulterbreiten Stellung ist es viel leichter die Skier auf einen effektiven Kantwinkel zu bringen, weil die Knie in der Steuerphase nach innen gedrückt werden. Dass das Gleichgewicht in einer breiteren Fahrposition leichter zu halten und zu stabilisieren ist, ist außerdem Fakt.


5. Nütze den Rebound-Effekt

Beim Freeriden erfolgt die Schwungeinleitung durch ein gezieltes Belasten und Entlasten der Ski. Vor Beginn jedes Schwunges wird der Schnee durch aktives Belasten komprimiert. Der dadurch erzeugte Rebound erlaubt ein kraftloses Drehen. Den Rebound-Effekt unterstützt du mit einer aktiven Hochentlastung, das heißt durch das Strecken der Hüfte, der Knie und des Fußgelenks. Die Ski werden entlastet und können in die neue Richtung gedreht werden. Danach folgt die Belastungsphase, unterstützt durch das Beugen von Hüfte, der Knie und des Fußgelenks.


6. Verwende deine Stöcke als Rhythmusgeber

Zum Freeriden benötigt man ein gutes Rhythmusgefühl, die Stöcke helfen dir dabei als Impulsgeber. Achte darauf, dass deine Stöcke nicht zu lang sind. Dann hältst du deine Arme zu weit oben und dein Oberkörper wandert dabei zu weit nach hinten. Du kommst in Rücklage. Der richtige Stockeinsatz ist in etwa auf Schaufelhöhe kurz vor der Hochentlastung, dem Rebound-Effekt. Kauf-Tipp für die richtige Stocklänge: Dreh den Stock um und fasse ihn unter dem Teller. Der Unterarm sollte dann parallel zum Untergrund sein.


7. Sicherheit ist oberstes Gebot!

Wenn du im freien Gelände unterwegs bist, brauchst du einiges an Hard- und Softskills. Als zusätzliche Hard-Skills brauchst du ein Erste-Hilfe Set mit Wärmedecke, Protektoren, Helm und ev. einen ABS-Rucksack. Zusätzlich eine Notfall-Ausrüstung mit Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Schaufel und Sonde.

Unter Softskills verstehe ich ein alpines Grund Know-How, wie das richtige Interpretieren des Lawinenlageberichts, das richtige Verhalten am Berg abseits von Pisten und das Wissen über den richtigen Umgang mit dem Notfall-Equipment. Zusätzlich muss dir klar sein: Wenn du von einer Lawine verschüttet wirst, sinken deine Überlebenschancen nach 15 Minuten dramatisch. Bis die Bergrettung vor Ort ist, vergehen aber oft Stunden. Im Zweifelsfall verschiebe lieber den Geländeausflug auf einen anderen Zeitpunkt, wenn die Rahmenbedingungen sicher sind.

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